Inhalte im Internet verbreiten sich extrem rasch und mit enormer Reichweite – und sind damit schwer kontrollierbar. Die Möglichkeiten, anonym bzw. mit vorgegebener Identität Kommentare abzugeben oder Infos zu veröffentlichen, öffnet auch die Tür für missbräuchliches Verhalten.
Kein Platz für Mobbing: respektvoller Umgang miteinander, Schutz der eigenen Privatsphäre und klares Handeln, wenn jemand Grenzen überschreitet. Das funktioniert digital wie im echten Leben…
Cyber-Mobbing und andere digitale Grenzüberschreitungen
Wenn absichtliches Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen, Belästigen oder Ausgrenzen über digitale Medien wiederholt passiert bzw. über längere Zeit für andere wahrnehmbar ist, spricht man von Cyber-Mobbing.
Damit ist störendes Kommunikationsverhalten in digitalen Medien gemeint, das von unangemessenen oder provokanten Kommentaren, verbalen Angriffen bis hin zu Rufschädigung und Shitstorms reichen kann.
Meist geht es darum, emotionale Reaktionen zu bewirken. Es kann jedoch auch einsetzt werden, um gezielt Irritation und Falschinformationen oder diskriminierende Hasskommentare zu verbreiten.
Mobbing im Netz – also Beleidigungen, Bedrohungen, Belästigungen oder Ausgrenzung über digitale Medien – kann in verschiedenen Formen und über unterschiedliche Wege stattfinden. Gemeinsam ist ihnen, dass die Betroffenen dadurch in ihrer Lebensführung beeinträchtigt werden.
Massive oder wiederholte Mobbingattacken sind strafbar, ebenso wie die Verletzung der Persönlichkeitsrechte (wie z.B. durch unerlaubtes Veröffentlichen privater Inhalte).
Körperliche Angriffe oder andere Gewalthandlungen, die mitgefilmt und anschließend im Internet verbreitet werden, nennt man Happy Slapping.
Reale Gewalttaten sind eine schwerwiegende Straftat (Körperverletzung, Nötigung). Auch inszenierte Gewalthandlungen können strafbar sein, wenn sie Persönlichkeitsrechte verletzen oder gegen das Jugendschutzgesetz (Zugang zu gewaltverherrlichenden Medien) verstoßen.
Sextortion (aus Sex und Extortion = Erpressung) passiert häufig in sozialen Netzwerken oder auf Dating-Plattformen. Von einem (sehr attraktiven) Profil kommt eine Aufforderung, nackt vor der Kamera zu posieren oder intime Fotos zu schicken.
Danach folgt die Erpressung, bestimmte Gegenleistungen zu erbringen, um eine Veröffentlichung der Bilder zu verhindern.
Wortwörtlich meint der Begriff „unter den Rock blicken“ – im Allgemeinen sind damit aber alle heimlichen Bildaufnahmen des Intimbereichs gemeint.
Ohne Zustimmung intime Fotos zu machen, ist strafbar. Auch wenn das Bild nicht veröffentlicht wird.
Damit sind Hasspostings, also abwertende und beleidigende Äußerungen im Internet gemeint. Oft handelt es sich dabei um sexistische, rassistische oder andere diskriminierende Kommentare.
Hass im Netz kann strafbar sein, wenn sie z.B. gefährliche Drohungen beinhalten oder als fortdauernde Belästigung unter Cyber-Mobbing fallen.
§107c Strafgesetzbuch
Durch dieses Gesetz wird klargestellt, dass Beleidigungen, Bedrohungen oder Belästigungen strafbar sind, auch wenn sie im Internet stattfinden.
Von Cyber-Mobbing spricht man dann, wenn so eine Belästigung wiederholt passiert bzw. über längere Zeit für andere wahrnehmbar ist.
Mobbing im Internet verletzt die Betroffenen und deren Persönlichkeitsrechte:
Die Grenze zwischen schlechten Scherzen und Mobbing liegt dort, wo Beleidigungen oder verletzende Nachrichten wiederholt passieren, wo Gerüchte oder vertrauliche Informationen verbreitet werden oder wo jemand absichtlich ausgegrenzt wird.
Tipps & Infos vom JugendService
Mit Cyber-Mobbing ist das Beleidigen, Bloßstellen, Bedrohen, Beschimpfen oder Belästigen über digitale Medien gemeint.
Beim Cyber-Mobbing wird Bloßstellendes in Sozialen Netzwerken oder Messengern (z. B. WhatsApp) geteilt. Es wird beschimpft, beleidigt, bedroht und aus Spiele-Clans und WhatsApp Gruppen ausgeschlossen. Hass-Gruppen werden eröffnet, Fake-Profile erstellt und mit intimen bzw. peinlichen Fotos und Videos veröffentlicht.
Rat auf Draht hat hilfreiche Tipps, was zu tun ist und wo es Unterstützung gibt
Anhand eines Fallbeispiels beschreibt die Schulpsychologische Bildungsberatung sinnvolle Leitfragen und eine Grundstruktur zur Vorgehensweise:
schulpsychologie.at
Damit ist gemeint, dass die Betroffenen dadurch an Ansehen in ihrem sozialen Umfeld verlieren und/oder ihr Privatleben stark beeinflusst wird.
Häufig ist eine bedrückte Stimmung zu bemerken, Stress wird schwieriger auszuhalten oder Konzentrationsprobleme treten auf. Viele müssen einfach ständig an das Mobbing und die verbreiteten Nachrichten/Bilder etc. denken. Das wirkt sich natürlich auch auf die Leistungsfähigkeit in der Schule oder Arbeit aus, manche ziehen sich völlig zurück oder reagieren mit körperlichen Symptomen (wie Kopf- und Bauchschmerzen). Auch die Flucht in andere Welten (Onlinespiele) kann eine Folge davon sein.
In schlimmen Fällen leiden Betroffene unter Angstzuständen, Isolation und Verzweiflung.
in Ordnung
nicht ok
strafbar
Du findest hier Situationen, die du vielleicht aus deinem digitalen Alltag kennst. Namen sind frei erfunden!
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